Bergwaldprojekt e.V. – Booster für Arten- und Biotopschutz

Kaum hat der Januar begonnen, flattert das Jahresprogramm des Bergwaldprojekts in den Posteingang. Sage und schreibe 161 Freiwilligeneinsatz-Wochen in diesem Jahr organisiert dieser bemerkenswerte Verein, der sich ganz dem Schutz und Erhalt von Waldgebieten in ganz Deutschland verschrieben hat. Inzwischen werden die regulären Aufforstungsprojekte durch internationale Aktivitäten und Jugendprojekte ergänzt. Es ist eine Erfolgsstory, und die Menschen hinter dem Verein dürfen sich über den anhaltenden Zuspruch vieler Volunteers freuen.

Zweck und Ziele des Bergwaldprojekt e.V.

Im Mittelpunkt steht der Erhalt und die Pflege des Waldes, insbesondere des Bergwaldes und der Kulturlandschaften, von Hiddensee bis zu den Ammergauer Alpen. Den Verantwortlichen des Bergwaldprojekts liegt die Förderung des Verständnisses für die Zusammenhänge in der Natur, die Belange des Waldes und die Abhängigkeit des Menschen von diesen Lebensgrundlagen am Herzen.
 
Zu diesem Zweck arbeitet das Bergwaldprojekt mit mehr als 3000 Freiwilligen pro Jahr in Wäldern, Mooren und Freilandbiotopen an verschiedenen Orten in Deutschland. Ziel der Arbeitseinsätze ist es, Funktion und Gefährdung vieler Waldökosysteme deutlich zu machen und eine breite Öffentlichkeit für einen naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen.

©Bergwaldprojekt – Arbeitseinsatz im Allgäu

Geschichte und Organisation

Das Bergwaldprojekt wurde 1987 auf Initiative von Wolfgang Lohbeck (Greenpeace Deutschland) und dem Schweizer Förster Renato Ruf im Zusammenhang mit der Waldsterbensdebatte gegründet. 1990 wurde die Schweizer Stiftung Bergwaldprojekt mit Sitz in Trin (GR) gegründet. Der erste deutsche Projekteinsatz fand 1991 im Harz statt. 1993 wurde der deutsche Verein Bergwaldprojekt e.V. gegründet, mit heutigem Sitz in Würzburg. Der gemeinnützige Verein setzt sich aus 25 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen und ist unabhängig, überparteilich und weltanschaulich neutral.

Das Bergwaldprojekt ist neben Deutschland und der Schweiz auch in Österreich, Liechtenstein, Spanien und der Ukraine vertreten.

Neihaufeschte Forstenrieder Park

Pflanz- oder auch Pflegeaktionen, die ein Wochenende oder einen Tag dauern, sind die perfekte Gelegenheit zum Reinschnuppern, Mitmachen und Spaß haben. Diese Veranstaltungen sind familientauglich und vermitteln auch den Jüngsten die besondere Bedeutung eines intakten Waldes.

Beginn ist jeweils gegen 9.00 Uhr, gearbeitet wird bis etwa 17.00 Uhr. Ein Koch / eine Köchin vom Bergwaldprojekt bereitet für alle TeilnehmerInnen ein kleines Frühstück und ein warmes Mittagessen zu. Tee, Wasser und Kaffee stehen den ganzen Tag über bereit. Alle Arbeiten werden von einer Försterin / einem Förster vom Bergwaldprojekt erklärt und angeleitet. Die Einsätze finden immer in Kooperation mit den jeweiligen Forstbehörden statt.

Seit 2006 arbeitet das Bergwaldprojekt im Waldumbau und Zaunbau (gegen Wildverbiss) im Forstenrieder Park und pflanzt im Voranbau unter Altfichten oder auf offenen Sturmflächen standortheimische Tannen, Buchen, Stieleichen, Winterlinden und seltene Elsbeeren, um einen klimastabilen und gemischten Wald der Zukunft zu gestalten. Die Arbeiten finden im Revier Unterdill des Forstbetriebs München (Bayerische Staatsforsten) statt. Ziel ist der langfristige Umbau der labilen Fichtenwälder auf der Münchner Schotterebene in stabile und artenreiche Mischwälder. Damit wird ein wichtiger Beitrag für den Trinkwasserschutz und die Trinkwassergenerierung im Raum München geleistet.